in untergegangenen reichen
gedichte
in untergegangenen reichen … damit zeigt sich der Autor endlich wieder in seiner eigentlichen Stärke: als großartiger Poet. Aus der lärmenden Fülle unserer Gegenwart nimmt er uns mit in eine Gegenwelt voll innerer Ruhe. Diese Verse zeigen uns die wahre Fülle des Lebens: eine große Natur, die sich an den Rändern der Großstadt ereignet … Dass Jörg Bernig die Bedeutung christlicher Begriffe kennt, beweist er … an vielen Stellen. Aber er deutet sie in einem darüber hinausgehenden Sinn. Worauf es ankommt, ist feinstes Wahrnehmungsvermögen. Und das ist an kein religiöses Bekenntnis gebunden. Säkularer Verlust aller Tradition, zugleich unsere Sehnsucht nach etwas Größerem, in solch prägnanten Wortbildern … findet man das selten gesagt … Wer einen Sinn dafür hat, wie Naturvorgänge zu großen Ereignissen werden, wird sich in diesen Gedichten nicht nur wiederfinden, er wird bereichert … In seinen Gleichnissen für das Leben in der Moderne kommt er mit wenigen Elementen aus, die einem aus der dichterischen Tradition vertraut sind: Meer, Küste, Wolken etwa. Wir sehen uns darin als Einzelne in einem größeren Zusammenhang, ganz markant in und nun du großer himmel: ›wir stehen / dunkle gestalten auf nächtlichem schneefeld‹, der Blick geht hoch hinauf zu den Sternbildern. Solche Zeilen erinnern uns, wie klein wir im Angesicht dessen sind, sie tragen uns Demut an, sind eine Absage an menschlichen Allmachtsglauben, mit dem die Welt rücksichtslos in nebensächliche Waren verwandelt und konsumiert wird.
Dresdner Neueste Nachrichten
… das ist nachdenkliche Dichtkunst … Sprachbewusstsein auf hohem Niveau, fein ediert … Da hält ein dichterisches Ich Rückschau, ein Mensch, der nicht weiß, wie viel Ausblick noch bleibt, findet klare Worte und schöne Metaphern dafür.
Sächsische Zeitung
Bernigs Verse nähern sich dem Vergänglichen von vielen Seiten. Erinnerungen, Gegenstände, Anblicke, Jahreszeiten oder Überlegungen können der Auslöser sein für die Erkenntnis, dass vieles in unserem Leben, wenn es sich nicht gerade prall aufdrängt, auf dem Rückzug ist. […] Es ist beeindruckend wie Jörg Bernig diesem Thema immer wieder neue Bilder und subtilere Auslotungen abtrotzen kann […], jede einzelne Verdichtung baut in ihren Räumen eine gelungene Atmosphäre auf, tendiert gekonnt zum Nullpunkt, der umflirrt wird von Anschlägen auf der Skala, von denen man nicht weiß, ob sie jenes Muster aus Erreichen und Ersterben bestätigen, oder ob sie sich ihm zu widersetzen versuchen. […] Zu empfehlen ist Bernigs Band jenen, die sich gerne in eine Gedichtsammlung versenken, in der jedes Gedicht ein Mosaikstein ist, die zusammen einen langsam sich vervollkommnenden Eindruck hervorbringen. Das Tiefschürfende steht hier neben dem Unauffälligen, und zusammen bilden sie Oberfläche und Echo-Raum für die emotionale Größe des ganzen Themas. Bernig wird nie übermäßig rührig, aber es ist, als wanderten immer Finger über den Text, die etwas erfühlen, etwas berühren. […] Also: eine Empfehlung.
Signaturen
… subtile Hymnen auf die Natur, die ästhetisch problemlos mit denen von Peter Huchel und Günter Eich Schritt halten. … [Bernig] gehört zu den geerdeten Künstlern, die das Reale nicht aus ihrem Gesichtsfeld ausklammern, die genau um die Gefahren wissen, die aus der Beschleunigung der modernen Existenz resultieren … Der Autor offenbart sich als glühender Verfechter der abendländischen Kultur und fordert den Leser auf, deren Gedankengut gut zu bewahren.
Freie Presse
Die Widmungsträgerin des Buches ist mit der ewigen Natur und ihren geduldigen Kreaturen, den lebenden Worten (nicht ›Wörtern‹, so Tellkamp) und den alten Legenden zusammen der reine Spiegel, in dem die Jean-Paulsche All-Liebe eines Dichters uns aufleuchtet … Urvertrauen in die Sprache.
Cato
Der Dichter zeigt sich mit dieser neuen Sammlung auf der Höhe seiner Kunst, und der eigene Ton, der in allen Gedichten überzeugend zum Tragen kommt, verdankt sich zu einem guten Teil der Fähigkeit zu Kontemplation, Beobachtung, Analyse und Erlebnis - Kompetenzen des Geistes und der Seele also, aus denen Jörg Bernig poetisch unverwechselbare und bei aller Geschichts- und Daseinsskepsis bezaubernde Verse zu filtern versteht.
orte. Schweizer Literaturzeitschrift
wüten gegen die stunden
gedichte
Jede Menge Kleinode, wie man sie lange nicht in der deutschen Lyrik gelesen hat … Jörg Bernig hat ein wundervolles Buch geschrieben. Seine Gedichte haben etwas, was man in der modernen Lyrik oft vermißt: Zauber und alltäglichen Grund für den Zauber. Er zerhaut nicht und läßt gelten, was flüchtig ist, weil es das Natürlichere, das Entsprechendere dem ist, der von der Welt erzählt, statt sie im Wort zu erobern. Und ist dabei mutig, weil er es ablehnt, der Schönheit seiner Sprache etwas hinzuzufügen, dessen sie nicht bedarf. Er widersteht der Verlockung originell sein zu müssen und ist lieber original.
fixpoetry.com
Der Gedichtband wüten gegen die stunden von Jörg Bernig enthält 89 Gedichte, die zärtlich-melancholisch, der Liebe voll und sehr persönlich die Tiefenstrukur der Welt mit Blick auf ihre jähe Vergänglichkeit ausleuchten. Kleine feine poetische Werke wie hellmatte Schlaglichter, geworfen von einem sensorisch aufmerksam Vorübergehenden.
Westdeutscher Rundfunk, WDR 5
Jörg Bernig weitet Regionalbezüge auf ins Philosophische, ja, Transzendente. Dadurch tut sich hinter wunderbar schwelgerischen Metaphern eine nüchterne intellektuelle Dimension auf … Indem Bernig subjektive Wahrnehmungen mit historischen Fakten verzahnt, bewahrt er ein Stück Subjektivität inmitten der Kollektivität … Er wirbt eindringlich für eine Kultur der Erinnerung, die nicht nur den heroischen Akt und das monumentale Getöse rettet, sondern auch die schlichte Geste, den allzu flüchtigen Moment … Geglückte Poesie!
Mitteldeutscher Rundfunk, mdr-figaro
Eine Verteidigung der Stille gegen die lärmende Betriebsamkeit unserer Zeit.
Dresdner Neueste Nachrichten
Eine großartige Beobachtungsgabe …, die unaufgeregt, aber auf den Punkt genau beschreibt.
Mitteldeutsche Zeitung
Selbst dann, wenn Jörg Bernig den Bogen vom Paläolithikium bis in die Gegenwart spannt, zaubert er Bilder ins Bewußtsein, die sich aus alltäglichen Teilchen zusammenbauen, in denen zuweilen die Fahnen von Hölderlin klirren oder Heinz Czechowskis Berge sanft wie Tiere neben dem Fluß gehen.
Sächsische Zeitung
reise reise
gedichte
So oder so kann man an der Erkenntnis, dass es sich bei diesem Autor um einen ernst zu nehmenden deutschen Lyriker handelt, nicht ohne Blindheit vorbeigehen. Seine Gedichte werden zweifelsohne als eine wichtige Stimme in die Geschichte neuerer deutscher Lyrik eingehen.
orte. Schweizer Literaturzeitschrift
Bernig ist ein belesener Dichter und die literarischen Anklänge (so an T.S. Eliot, an die Romantik, das Rilkesche Dinggedicht, George, aber auch an Brecht) sind zahlreich. Sie erweitern den Resonanzraum seiner Lyrik, ohne je die Originalität und den ganz eigenen Ton dieser poetischen Sprache zu beeinträchtigen.
Junge Freiheit
… sprachgewandte Gedichte, die präzise Bilder und Metaphern bergen und einen melancholischen Grundton haben. reise reise ist ein kleines, feines Buch, das man wunderbar locker in einer blauen Stunde lesen kann – am besten mit einem Single-Malt-Whisky.
Westdeutscher Rundfunk, WDR 5