Essays:
An der Allerweltsecke. Essays
Lässt ein Lyriker seine Reiseerlebnisse Revue passieren, verschwimmen die Grenzen zwischen Poesie und Prosa. Im schlechten Fall sieht sich der Leser mit einem gewollt-affektierten Konvolut konfrontiert, welches er nach einigen wenigen Seiten kopfschüttelnd beiseitelegt. Anders bei Jörg Bernig: vier Reisen – Serbien, Bosnien, Schlesien, Böhmen –, vier Essays, lyrische Landschaftsbeschreibungen und Charakterisierungen des jeweiligen Menschenschlags, Reflexionen über die blutige Geschichte des 20. Jahrhunderts, Identitätsfragen, der Kampf um Selbstbehauptung, der (nicht mehr zu kittende?) Riss zwischen Ost und West – gebannt folgen wir Bernig auf seinen zwischen 2017 und 2019 getätigten Reisen, die zuallererst Reisen zu den innereuropäischen Konfliktlinien sind, die, auch und gerade in Zeiten gesamteuropäischer Vereinigungslyrik und oktroyierter Alternativlosigkeit im Namen von Handel und Konsum, nichts von ihrer Sprengkraft verloren haben und von Osten kommend die politische Landschaft Europas verändern.
…
Ästhetisch ein Hochgenuss, analytisch präzise, klares politisches Urteil: Bernigs Essays tragen mehr zum Verständnis Osteuropas bei als sämtliche, fast alle auf Diffamierung gerahmte Erzeugnisse unseres ideologisierten akademischen Betriebes. Gerade deshalb schreibt hier kein verbohrter Nationalist, sondern ein wahrer Europäer!
Michael Dienstbier
An der Allerweltsecke (2020) zeigt sich Bernigs subtile Beobachtungsgabe:
Ob er beim Gang durch die Belgrader Straßen den jungen Leuten nachschaut, die
lachend »durch die milde Oktobernacht« bummeln, ob er »altverwunschene« Häuser,
Kioske und »rostzerfressene« Busse entdeckt oder in einem Gasthaus Musikanten und
singenden Besuchern zuhört, immer ist er mit den wachträumenden Augen eines
Flaneurs unterwegs, ganz dem Augenblick überlassen. Hinter diesen Augenblicken
weitet sich der Raum der Geschichte, der von der Zeit der osmanischen Herrschaft
ebenso erzählt wie von den jüngsten Sezessionskriegen und dem Luftangriff der
NATO, von Gavrilo Princip, dem Attentäter von 1914, und von Josip Broz Tito, dem
Staatschef Jugoslawiens. Mitteleuropa, das ist für Bernig ein »Raum der Erzählung«,
und Schriftsteller wie Ivo Andrić, Vladislav Bajac und Dragan Velikić sind seine literarischen
Zeugen dieses Raums.
Brücken. Germanistisches Jahrbuch Tschechien Slowakei
Der Gablonzer Glasknopf. Essays aus Mitteleuropa
Wenn das keiner erzählt, wird es beinahe wie nicht gewesen sein. Gegen solches Vergessen stehen Dichter wie Bernig, der aus dem »Futur exakt« eine Erzähltheorie entfaltet und dem stets fiktiven Zuhause seinen Ort in Poesie und Glauben zuweist.
Die Tagespost
Bernig wandert auf Schmerzensspuren durch die einstige böhmische Heimat [und] plädiert mit filigran wägender, sprachmächtiger Vehemenz für eine gemeinsame Erinnerungskultur und einen Dialog, der Schmerzpunkte nicht ausspart.
Sächsische Zeitung
Bernigs Mitteleuropa-Begriff beschwört kein Idyll, sondern eine auf Leiden basierende Einheit. Der Autor hat einen klaren Blick für die Absurditäten der Geschichte in diesem Raum.
Sudetenland. Europäische Kulturzeitschrift
»Habe Mut …« Begleitschreiben
„Die poetische Genauigkeit der Bernigschen Prosa, ihre Sanftheit, die man nie mit Unentschiedenheit verwechseln sollte, macht jedes seiner Bücher zu einem ästhetischen Ereignis.“ Ulrich Schacht: Im Schnee treiben
„… ein die Gesellschaft verstörender Sprengmeister und Einzelgänger …“ Die Weltwoche
„Man wird nachdenklicher, wenn man Bernig liest. Und das ist nicht wenig.“ Tichys Einblick
»Habe Mut …« Ein Einmischung
Jörg Bernig hält die Demokratie in Deutschland für gefährdet. Angegriffen sieht er sie aber nicht nur von jenen, die Anschläge auf Flüchtlingsunterkünfte verüben, oder Linksextremisten, die er als Pendant dazu sieht, nicht nur von islamistischen Terroristen, Hasspredigern und jenen Muslimen, die eine offene Gesellschaft und Kultur ablehnen. Als Gefahr für die Demokratie macht er vor allem die Regierenden und eine Mehrheit von Journalisten aus.
Dresdner Neueste Nachrichten
Gegen die Hybris einer politischen Elite, die sich in einer »ideologischen Kernschmelze« mit den Medien verbündet hat. Deren konzertiertes Agieren zeitige die Folge, »dass die Akteure ein Klima geschaffen haben, in dem die Demokratie selbst angegriffen wird.«
Sächsische Zeitung
Jörg Bernig plädiert für die Freiheit der Erfindung und gibt zugleich zu bedenken, daß der Dichter durchaus deutet, was geschieht. Er meldet sich zu Wort, wo Möglichkeiten in Gefahr sind. Wer genau zuhört, der erkennt als Rückgrat der kulturpolitischen Rede die Poetologie des Dichters. Wer, wie dieser, mit und durch die deutsche Sprache werkt und wirkt, dem kann die Zukunft der Deutschen und ihres Landes nicht gleichgültig sein.
Junge Freiheit
… Bernig ist … ist ein Nachdenker in einer im Blick weniger auf die Gegenwart als auf die Zukunft bedenklichen Lage. Tabus sind Verbote von Fragen, von denen man glaubt, keine Antwort auf sie wissen zu dürfen, und Bernig ist kein Freund von Tabus; wäre es anders, müsste er als Schriftsteller an sich zweifeln.
Berliner Zeitung
An der Allerweltsecke. Essays
Lässt ein Lyriker seine Reiseerlebnisse Revue passieren, verschwimmen die Grenzen zwischen Poesie und Prosa. Im schlechten Fall sieht sich der Leser mit einem gewollt-affektierten Konvolut konfrontiert, welches er nach einigen wenigen Seiten kopfschüttelnd beiseitelegt. Anders bei Jörg Bernig: vier Reisen – Serbien, Bosnien, Schlesien, Böhmen –, vier Essays, lyrische Landschaftsbeschreibungen und Charakterisierungen des jeweiligen Menschenschlags, Reflexionen über die blutige Geschichte des 20. Jahrhunderts, Identitätsfragen, der Kampf um Selbstbehauptung, der (nicht mehr zu kittende?) Riss zwischen Ost und West – gebannt folgen wir Bernig auf seinen zwischen 2017 und 2019 getätigten Reisen, die zuallererst Reisen zu den innereuropäischen Konfliktlinien sind, die, auch und gerade in Zeiten gesamteuropäischer Vereinigungslyrik und oktroyierter Alternativlosigkeit im Namen von Handel und Konsum, nichts von ihrer Sprengkraft verloren haben und von Osten kommend die politische Landschaft Europas verändern.
…
Ästhetisch ein Hochgenuss, analytisch präzise, klares politisches Urteil: Bernigs Essays tragen mehr zum Verständnis Osteuropas bei als sämtliche, fast alle auf Diffamierung gerahmte Erzeugnisse unseres ideologisierten akademischen Betriebes. Gerade deshalb schreibt hier kein verbohrter Nationalist, sondern ein wahrer Europäer!
Michael Dienstbier
An der Allerweltsecke (2020) zeigt sich Bernigs subtile Beobachtungsgabe:
Ob er beim Gang durch die Belgrader Straßen den jungen Leuten nachschaut, die
lachend »durch die milde Oktobernacht« bummeln, ob er »altverwunschene« Häuser,
Kioske und »rostzerfressene« Busse entdeckt oder in einem Gasthaus Musikanten und
singenden Besuchern zuhört, immer ist er mit den wachträumenden Augen eines
Flaneurs unterwegs, ganz dem Augenblick überlassen. Hinter diesen Augenblicken
weitet sich der Raum der Geschichte, der von der Zeit der osmanischen Herrschaft
ebenso erzählt wie von den jüngsten Sezessionskriegen und dem Luftangriff der
NATO, von Gavrilo Princip, dem Attentäter von 1914, und von Josip Broz Tito, dem
Staatschef Jugoslawiens. Mitteleuropa, das ist für Bernig ein »Raum der Erzählung«,
und Schriftsteller wie Ivo Andrić, Vladislav Bajac und Dragan Velikić sind seine literarischen
Zeugen dieses Raums.
Brücken. Germanistisches Jahrbuch Tschechien Slowakei
Der Gablonzer Glasknopf. Essays aus Mitteleuropa
Wenn das keiner erzählt, wird es beinahe wie nicht gewesen sein. Gegen solches Vergessen stehen Dichter wie Bernig, der aus dem »Futur exakt« eine Erzähltheorie entfaltet und dem stets fiktiven Zuhause seinen Ort in Poesie und Glauben zuweist.
Die Tagespost
Bernig wandert auf Schmerzensspuren durch die einstige böhmische Heimat [und] plädiert mit filigran wägender, sprachmächtiger Vehemenz für eine gemeinsame Erinnerungskultur und einen Dialog, der Schmerzpunkte nicht ausspart.
Sächsische Zeitung
Bernigs Mitteleuropa-Begriff beschwört kein Idyll, sondern eine auf Leiden basierende Einheit. Der Autor hat einen klaren Blick für die Absurditäten der Geschichte in diesem Raum.
Sudetenland. Europäische Kulturzeitschrift
»Habe Mut …« Begleitschreiben
„Die poetische Genauigkeit der Bernigschen Prosa, ihre Sanftheit, die man nie mit Unentschiedenheit verwechseln sollte, macht jedes seiner Bücher zu einem ästhetischen Ereignis.“ Ulrich Schacht: Im Schnee treiben
„… ein die Gesellschaft verstörender Sprengmeister und Einzelgänger …“ Die Weltwoche
„Man wird nachdenklicher, wenn man Bernig liest. Und das ist nicht wenig.“ Tichys Einblick
»Habe Mut …« Ein Einmischung
Jörg Bernig hält die Demokratie in Deutschland für gefährdet. Angegriffen sieht er sie aber nicht nur von jenen, die Anschläge auf Flüchtlingsunterkünfte verüben, oder Linksextremisten, die er als Pendant dazu sieht, nicht nur von islamistischen Terroristen, Hasspredigern und jenen Muslimen, die eine offene Gesellschaft und Kultur ablehnen. Als Gefahr für die Demokratie macht er vor allem die Regierenden und eine Mehrheit von Journalisten aus.
Dresdner Neueste Nachrichten
Gegen die Hybris einer politischen Elite, die sich in einer »ideologischen Kernschmelze« mit den Medien verbündet hat. Deren konzertiertes Agieren zeitige die Folge, »dass die Akteure ein Klima geschaffen haben, in dem die Demokratie selbst angegriffen wird.«
Sächsische Zeitung
Jörg Bernig plädiert für die Freiheit der Erfindung und gibt zugleich zu bedenken, daß der Dichter durchaus deutet, was geschieht. Er meldet sich zu Wort, wo Möglichkeiten in Gefahr sind. Wer genau zuhört, der erkennt als Rückgrat der kulturpolitischen Rede die Poetologie des Dichters. Wer, wie dieser, mit und durch die deutsche Sprache werkt und wirkt, dem kann die Zukunft der Deutschen und ihres Landes nicht gleichgültig sein.
Junge Freiheit
… Bernig ist … ist ein Nachdenker in einer im Blick weniger auf die Gegenwart als auf die Zukunft bedenklichen Lage. Tabus sind Verbote von Fragen, von denen man glaubt, keine Antwort auf sie wissen zu dürfen, und Bernig ist kein Freund von Tabus; wäre es anders, müsste er als Schriftsteller an sich zweifeln.
Berliner Zeitung